Zuletzt aktualisiert am 10. Februar 2020
Natürlich hat nicht sie Fieber, sondern ICH! Und warum bringe ICH sie? Weil kein anderer da ist! Alleinerziehend und krank. Keine gute Kombi. Gut der Fairnesshalber muss ich sagen, dass ich ein Notfall-Backup habe: Den Vater. Wir erziehen im Wechselmodell. Falls ich also wirklich ausfalle und gar nichts mehr geht, muss er halt ran. Aber bei so ein bisschen Fieber, seit ein paar Tagen… Da kann ich auch noch selbst aufstehen, in den Bus steigen, zur Schule schleichen – denn schneller gehen kann ich gerade nicht – dem Kind einen schönen Tag wünschen und mich selbst zum Arzt schleppen. Ich bin jung und gesund, sagt der mir – Danke! Da reicht es die Grippe auszukurieren und viel zu Trinken! Das gibt mir Hoffnung! Und wie gesagt – durch das Wechselmodell stehe ich gar nicht schlecht da. Ich bin nur zu stolz bei 38°Grad Fieber von meinem Notfallplan gebraucht zu machen. Das schaffe ich schon. Ich mache halt langsam und den Rest des Tages kann ich ja schlafen. Und das tue ich auch. Na dann: Gute Nacht!
Und was ist die Moral von der Geschicht?
Ich habe diese Geschichte jetzt seit ein paar Tagen in der Pipeline. Und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr frage ich mich, was wir, also du und ich, aus dieser Geschichte lernen können.
Für mich geht es darum zu erkennen, dass ich sehr wohl Ressourcen habe. Ich habe Freundinnen und Freunde, die mich im Notfall unterstützen würden und auch Familie; und ja, nicht zuletzt der Kindsvater, mein Expartner, ist auch noch da. Ich habe mich ganz bewusst dagegen entschieden diese Ressourcen anzuzapfen, weil ich mich stark und unabhängig fühlen wollte. Das ging nur, weil ich weiß, dass ich Hilfe habe, wenn ich sie brauche. Sonst hätte ich mich wohl eher hilflos gefühlt.
Wie machst du das? Kennst du deine Ressourcen? Ob Familie, Freunde oder Babysitter. Weißt du wen du um Hilfe fragen kannst, wenn du sie brauchst? Wie machst du es im Alltag, wie wenn du krank bist? Mach dir deine eigenen Ressourcen bewusst!
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