Zuletzt aktualisiert am 17. April 2020
Sonst schreibe ich gerne über Erfolgsgeschichten und beim Thema Impfen wird mir das wohl nicht gelingen. Darum nehme ich mir auch nur 10 Minuten Zeit! Und das reicht auch. Denn ist doch so, dass wir uns zwischen zwei Übeln entscheiden müssen: Das Risiko an einer – bei vielen Impfungen – tödlichen Krankheit zu erkranken oder das Risiko durch die Impfung einen Schaden zu erleiden. Wie jedes Arzeneimittel kann es zu verschieden schlimmen Nebenwirkungen kommen.
Jetzt nimmt uns die Regierung die Entscheiden für oder gegen die Masern-Impfung ab. Es gibt zwar eh nur den Kombi-Wirkstoff, sodass Mumps und Röteln, je nachdem auch Windpocken, direkt mitabgedeckt werden, aber gut.
Ist es denn gut, dass uns die Regierung die Entscheidung abnimmt? Früher haben die meisten Menschen auf ihre Ärzte gehört. Es gab eine Arzthörigkeit, einer „paternalistische Grundhaltung“. Die Entscheidung über eine Behandlung des Patienten lag beim Arzt allein. Heute ist das anders. Wir als Patienten entscheiden uns für oder gegen eine Behandlung. Wenn wir unsere Kinder ärztlich versorgen lassen, entscheiden wir für unsre Kinder. (Nolte, 2016)
Ich finde es gut, dass wir eine freie Entscheidung über unsere eigene Gesundheit haben. Als Eltern obliegt uns auch die Verantwortung und Pflicht uns um die Gesundheit unserer Kinder zu kümmern. Das Schwierige daran ist nur, dass wir – zumindest die meisten von uns – nicht medizinisch ausgebildet sind. Wie sollen wir da richtig, oder doch zumindest kompetent, entscheiden?
In der Impffrage gibt es einige Bücher, die uns dahingehend unterstützen wollen. Doch sie sind oft einseitig geschrieben. Das macht es so gut wie unmöglich sich eine Meinung zu bilden. Ich lese zur Zeit „Maßvoll impfen“ von Stephan Heinrich Nolte, das zumindest die einzelnen Impfungen erklärt und die lateinischen Namen der Viren nennt, sowie die Wirkung der Impfungen erklärt. Zudem wird zu jeder Impfung Kritikpunkte aufgeführt, sodass ich mittlerweile glaube, dass es kein Ganz-oder-gar-nicht gibt, sondern, dass wir die Impffrage differenziert betrachten dürfen.
Jede*r darf seine Entscheidung selbst treffen. Daher möchte ich hier gar nicht zur Disskussion aufrufen. Falls du jedoch seriöse Quellen angeben kannst, sind diese herzlich Willkommen.
Literatur:
Stephan Heinrich Nolte (2016) Maßvoll impfen: Risiken abwägen und individuell entscheiden – Eine Orientierungshilfe für Eltern
Bundesministerium für Gesundheit, Warum brauchen wir eine gesetzliche Impfpflicht gegen Masern?, abgerufen am 15.02.2020
Ein ganz schwieriges Thema und so ganz sicher kann man sich nie sein, ob man es nun richtig gemacht hat.
Wir haben uns bei unserer Kinderärztin sehr gut aufgehoben gefühlt. Sie geht mit der Impffrage kritisch, aber gemäßigt heran. So impft sie die Kinder nicht zu früh, möglichst erst nach 6 Monaten. Nach ihrer Erfahrung werden die Impungen dann besser vertragen. Kind 2 hatte Nahrumgsmittelallergien. Da haben wir gewartet bis er 1 Jahr ist und dann gemeinsam mit der Ärztin entschieden, welche Impfungen wir für wichtig halten und welche für verzichtbar.
Es muss ja nicht immer ganz oder gar nicht sein.
Liebe Grüße
Dagmar
Ja, das stimmt. Wir tun immer unser Bestes als Eltern und wir wissen nie, ob wir alles richtig machen.