Zuletzt aktualisiert am 30. Mai 2020
Ist das wirklich der richtige Job oder soll ich lieber wechseln und mir was Neues suchen? War es richtig diese Fortbildung zu machen, sie kostet Zeit und Mühe und bringt sie wirklich was? Soll ich umziehen oder lieber bleiben?
Im Leben müssen wir viele Entscheidungen treffen und manchmal oder in meinem Fall oft, zweifeln wir daran, ob das die richtige Entscheidung war. In Zeiten des Zweifels will ich am liebsten alles Hinschmeißen und etwas Neues, Besseres anfangen. Geht es dir manchmal auch so?
Der Zweifel ist ein guter Freund
Ich bin davon überzeugt, dass dieser Zweifel ein guter Freund von mir ist. Er hilft mir auf dem richtigen Weg zu bleiben. Manchmal bedeutet dieser Weg auch Veränderung. Manchmal bedeutet es dabei zu bleiben, was ich gerade tue und durchzuhalten. Die Entscheidung die ich damals getroffen hatte kann ich immer wieder treffen. Niemand zwingt mich dazu auf einem eingeschlagenen Weg zu bleiben. Doch treffe ich diese Entscheidung nach der Zeit des Zweifels erneut, dann gehe ich noch entschlossener voran und halte durch.
So gehe ich mit dem Zweifel um
Doch wie umgehen, mit dem Zweifel? Wenn ich Zweifel habe, kann ich nicht mehr klar denken. Dann ist auf einmal „alles doof“. Dann würde es mir helfen an meine obige Überzeugung zu denken: „Der Zweifel ist ein guter Freund von mir“. Es gibt aber noch mehr hilfreiche Glaubenssätze und Übungen, die helfen mit dem Zweifel umzugehen, sodass wir danach stärker und überzeugter weitergehen können.
Schritt 1: Akzeptiere den Zweifel
Zuerst ist ganz wichtig, dass du den Zweifel akzeptierst. Das gilt für jedes unserer Gefühle. Gefühle die weg geschoben werden klopfen immer wieder an unsere Tür. Da können wir sie auch gleich einlassen. Ich habe vor einiger Zeit eine schöne Technik über den Umgang mit Gefühlen entdeckt und praktiziere diese nun, so oft ich daran denke:
Lade dein Gefühl auf eine Tasse Tee oder Kaffee ein. Stelle dir bildlich vor, wie dein Gefühl an die Tür klopft und eingelassen werden will. Lässt du es draussen unbeachtet stehen wird es immer stärker an die Tür klopfen bis du es einlässt. Wenn du die Tür immer fester verschließt, könnte es sein, dass auch gute Gefühl irgendwann keinen Zugang zu deinem Wohnzimmer haben. Lass die Tür für alle offen. Sei tolerant und offen. Jedes deiner Gefühle will gesehen werden und gehört zu dir. Schließe nicht manche davon aus!
Du bittest das unangenehme Gefühl herein. Bietest ihm eine Tasse Tee an. Achte darauf wie Zweifel aussieht. Welche Gestalt hat Zweifel. Ist es ein Mann, eine Frau oder ein ganz anderes Wesen. Was trägt er*sie*es?
Unterhalte dich mit Zweifel. Frage aus welchem Grund er heute zu Besuch kommt, wie es ihm geht und wozu es gut ist, dass er heute da ist. Irgendwann wird Zweifel von selbst gehen. Dann hat er genug Tee getrunken und sich mit dir ausgetauscht.
Diese Übung ist eine tolle Übung, um Gefühle zu akzeptieren. Das ist also der erste Schritt!
Und diesen ersten Schritt, darfst du auf keinen Fall auslassen. Nimm dir Zeit für dich alleine und übe dich darin, dieses Gefühl zu akzeptieren. Erst danach kannst du dich konstruktiv mit Freund*innen austauschen. Bist du noch im „Alles ist doof“-Modus, dann wird dir das Gespräch mit den Freund*innen wenig helfen. Vielleicht hast du Freunde, die dich dazu ermutigen, das Gefühl zuerst anzunehmen. Dann kannst du direkt mit Schritt 2 weitermachen:
Schritt 2: Sortiere deine Gedanken
Mir hilft es immer mich mit Freund*innen auszutauschen. Überlege, wem du deine Zweifel anvertrauen kannst. Wer wird dir wirklich zuhören und deine Zweifel nicht verurteilen und gleich auf die eine Seite der Medaille einschlagen? Denn die Entscheidung, die du nach der Zeit deines Zweifels treffen musst, bleibt deine Entscheidung. Und es hilft wenig weiter, wenn andere versuchen dir diese Entscheidung abzunehmen und dich in eine Richtung schubsen.
Was mir auch oft geholfen hat ist Tagebuch schreiben. Vielleicht schreibst du deine Gedanken gerne auf. Wichtig ist den Gedanken einen Ausdruck und eine Form zu gehen. So sortierst du deine Gedanken und begibst dich auf den Weg Richtung Lösung.
Übringens helfen auch Coaches dabei Gedanken zu sortieren und bereiten dich gut auf den nächsten Schritt vor:
Schritt 3: Entscheide dich
Nun kommt ein Teil, der vielen auch ohne den Zweifel schwer fällt: Entscheiden. Entscheide dich wie es weiter gehen soll. Du musst dich nicht am selben Tag entscheiden. Lass dir ruhig ein paar Tage Zeit. Es ist in Ordnung, wenn der Zweifel länger zu Gast bleibt. Vielleicht hat er viel zu erzählen. Irgendwann, in deiner Zeit, wird der Zweifel gehen und statt dessen wird der Teil in dir einen Tee mit dir trinken wollen, der für Entscheidungen zuständig ist. Tausche dich mit diesem Teil aus. Das Gefühl, das dieser Teil mitbringt ist ganz anders als der Zweifel. Du wirst es spüren. Vielleicht ist es ein Gefühl von „Ich kann mich frei entscheiden, ich kann etwas bewegen in meinem Leben und ich kann mich verändern, wenn ich es will.“ Es ist ein Gefühl, dass eine Gestaltung zulässt. Vielleicht ist es die Freude in dir. Vielleicht bringt sie Aufbruchstimmung mit. Folge dieser Freude. Sie zeigt dir den Weg, den dein Herz einschlagen will.
Im Zweifel…
- trinke eine Tasse Tee mit deinem Zweifel (Gefühl akzeptieren)
- sortiere dann deine Gedanken (mit Freunden sprechen, Tagebuch führen, Coachings machen)
- entscheide dich, wie es weiter gehen soll.
Übersetzt für Prinzessinnen:
- Hinfallen (Zweifel)
- Krone richten (Gedanken sortieren)
- weiter gehen (Entscheidung)
Schreibe dir diese 3 Schritte auf und hänge sie irgendwo hin, wo du sie findest, wenn du in einer „alles ist doof und ich schmeiß‘ alles hin“-Stimmung bist, wenn du wieder am Zweifeln bist. Denn in dieser Stimmung denkst du vielleicht nicht daran, was du Hilfreicheres tun könntest, als zu Jammern.
Denke daran: [clickToTweet tweet=“Der Zweifel ist ein guter Freund und hilft dir auf dem richtigen Weg zu bleiben – auf deinem Weg!“ quote=“Der Zweifel ist ein guter Freund und hilft dir auf dem richtigen Weg zu bleiben – auf deinem Weg!“]
hilfreiche Artikel zum Weiterlesen:
5 Gründe, jetzt nicht aufzugeben (auch wenn Dir echt danach ist) – von Tim von mymonk.de
Der richtige Umgang mit Zweifeln – Was zu tun ist, wenn Du nicht weiter weißt – von Stephan Wießler
Hallo Sonja,
ich bin über die Blog-your-thing facebook-Gruppe auf deinem Blog gelandet und hab mich mal ein bisschen durchgeklickt. Und abgesehen vom Aufbau deines Artikels, der Idee mit den weiterführenden Artikeln etc. habe ich in diesem Blogbeitrag auch gleich noch ein Thema gefunden, das mir sehr bekannt vorkommt. Du hast mir also gleich auf zwei Weisen weitergeholfen… Danke!
Hallo Kathrin,
das freut mich! Immer wieder gerne! Gerade arbeite ich an einer Blogging-Routine ;) Wird mal wieder Zeit für einen neuen Artikel. Der ist schon in der Pipeline!
Liebe Grüße,
Sonja
Hallo Sonja,
ich finde es erstmal sehr interessant, dass du über den Zweifel schreibst. Und es ist auch dringend notwendig und bitter nötig.
Ich denke, dass JEDER Zweifel hat, Und leider ist es meiner Erfahrung nach so, dass viele Menschen den Zweifel so lange wachsen lassen, bis er zu einer riesigen nicht mehr zu ignorierenden Pflanze geworden ist. Und dann werden Dinge aufgegeben oder abgebrochen… und das ist fast immer sehr schade.
Daher danke für eine Anleitung für den Umgang mit Zweifel.
HERZliche Grüße,
Gerd
Hallo Gerd,
ich freue mich, das dir der Artikel gefällt.
Ich persönlich finde, dieses Gefühl des Zweifels auch unangenehm und es ist eine schwierige Übung dies zuzulassen. Ich bin jedoch davon überzeugt, wenn ich mir die Zeit nehme und es tue, dann kommt am Ende etwas sehr wertvolleres heraus: meine Überzeugung für das Richtige.
Ich bin froh, wenn ich einige Menschen inspiriren kann, sich auf andere Art und Weise mit ihren Zweifeln zu beschäftigen. Und ja: ich glaube auch, dass jeder Mensch ab und zu oder auch öfters Zweifel hat.
Liebe Grüße,
Sonja
Liebe Sonja,
das kenne ich auch sehr gut, diese Zweifel. Sie haben mich Anfang des Jahres sehr stark begleitet. Und da hat es mir auch gut geholfen, mich einfach hinzusetzen, mit meinen Zweifeln Kaffee zu trinken. Allerdings habe ich auf einen Impuls gewartet, bevor ich dann wieder aufgestanden bin und mein neues Projekt aus der Taufe gehoben habe.
Herzliche Grüße
Barbara
Das hört sich nach einem sehr guten Plan an!
;)
Danke für deine Kommentare!